30625MUSIK Das Chörchen in der Kirche des Stephanstifts

Das Chörchen, ein kleines Vokalensemble aus Hannover-Kleefeld, ist in der Pandemiezeit entstanden. Einige Chormitglieder haben das Singen sehr vermisst und sich zunächst regelmäßig in einem Vorgarten im Nackenbergviertel getroffen. Als das Singen mit Abstand wieder möglich war, konnte die Probenarbeit in die wunderschöne Kirche des Stephansstifts verlegt werden. Derzeit nehmen 14 begeisterte Sängerinnen und Sänger regelmäßig am Projekt teil.

Zum Programm
Das Chörchen präsentierte geistliche und sommerliche Liedsätze überwiegend skandinavischer Komponist:innen, u.a. von Waldemar Åhlén, Edvard Grieg, Otto Olsson und Anders Öhrwall. Die skandinavische «Chorlyrik» berücksichtigt besonders die Beziehung des Menschen zur Natur sowie Grundfragen des Lebens. Die skandinavische Chormusik verfügt über einen großen Reichtum an kirchenmusikalischen Werken. Diese sind zum Teil von Volksliedern geprägt und auch für „mitteleuropäische Ohren“ eine Bereicherung. 

Das Konzert bildete den würdigen Abschluss des diesjährigen Kleefelder Musifestivals. Trotz der bescheidenen Namensgebung musizierte das Chrörchen gesanglich auf hohen Niveau. Hervorzuheben sind die Instrumentalisten, die sowohl begleitend, als auch mit Solodarbietungen,   glänzen konnten.

30625 Musik – Elisabeth Kufferath in der Kirche des Stephansstifts

 

Heinz Holliger zählt Elisabeth Kufferath „…zweifelsohne zu den wichtigsten und interessantesten Persönlichkeiten ihrer Streichergeneration“. Die Geigerin und Bratschistin mit einer weit gefächerten stilistischen Palette ist eine begehrte Kammermusikerin und vielseitige Solistin.

 

Elisabeth Kufferath ist auf den großen internationalen Podien wie der Berliner Philharmonie, dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall in London und der Carnegie Hall in New York zu Hause.

Daher erfüllt es uns immer mit Stolz und großer Freude, dass sie alle zwei Jahre die Zeit findet, im Rahmen von 30625MUSIK ein Konzert an ihrem Wohnort Kleefeld zu geben.

In diesem Jahr:  Lobgesang. Solorezital

 

Kati Agócs (*1975 ) „Versprechen“ (2004) für Viola solo
Bernd Alois Zimmermann (1918-1970)Sonate für Viola solo „…an den Gesang eines Engels“ (1955)
J.S. Bach (1685-1750) Sonate Nr. 3 für Violine solo in C-Dur, BWV 1005

Elisabeth Kufferath, Violine und Viola am 10.09.2023 in der Kirche des Stephanstifts in Hannover Kleefeld

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Flex-Ensemble – Off to America – Konzert in Hof

Bei bestem Augustwetter hatten wir das Flex – Ensemble auf dem Hof des Hölderlin Eins zu Gast. Die Musiker haben nicht nur ihre eigene Bühne mitgebracht, sondern sich auch einen Steinway- Flügel anliefern lassen.

Das Publikum kann kommen, die Bühne ist bereit….

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Programm standen:
George Gershwin – Porgy and Bess Suite, arrangiert für Violine und Klavier von Jascha Heifetz
Antonín Dvořák – Klavierquartett in Es-Dur op. 87
Mateusz Smoczyński – Komeda recomposed (2021)
Jazz-Standards, arrangiert für Klavierquartett von Jakub Kraszewski und Johannes Nies

Mehr als 100 Gäste waren begeistert

Das Konzert ist auf Initiative der Cellisten des Ensembles zustande gekommen, die mittlerweile in Kleefeld zu Hause ist. Mit ihrer Frage, ob ein Konzert bei uns im Hof möglich ist, hat sie offene Türen eingerannt – dafür sind wir immer zu haben!

Flex Ensemble:
Kana Sugimura – Violine
Violine Anna Szulc – Viola
Martha Bijlsma – Violoncello
Johannes Nies – Klavier

 

 

Ryan Tennis Trio im Annabad

Da passte wirklich alles: hochsommerliche Temperaturen bis in den späten Abend und Musiker, mit denen wir einen karibischen Abend erleben durften.

Das Ryan Tennis Trio im Annabad (Foto: Manfred Paul)
Ryan Tennis (Foto:Manfred Paul)

Ryan Tennis ist seit 2012 regelmäßig Gast beim Bürgerverein Kleefeld e.V.,
in den ersten Jahren noch in der für Konzerte angemieteten Aula der Alice Salomon Salomon Schule. Damals allerdings noch mit kürzeren Haaren, aber bereits mit großer Stimme und beeindrucktenden Fähigkeiten an der Gitarre gesegnet. Außerdem ist Ryan ein guter Songwriter, der in seiner Heimat solo und mit Band zu  zu hören ist. 

Das seine Songs auch für eine Band geeignet sind, konnten wir bisher erst einmal erfahren. Umso schöner, dass er erneut mit seiner Trio – Besetzung zu uns gekommen ist. Seine Begleiter spielen in ihrer Heimat in der für den Latin Grammy nominierten Band El Caribefunk.  Yamil (Bass) und Andrés (Percussion) sind als Rhythmusgruppe kaum zu übertreffen. Zudem sorgen beide als Backgroundssänger für eingängige Hooklinies. 

Rhythmus und Freude an der Musik pur: Yamil (Bass + Gesang, der Ruhepol des Trios) und Andrés (Percussion + Gesang, einer der besten Trommler unserer Zeit!) Foto: Manfred Paul

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch ist das Trio beim Soundcheck, aber über 100 Gäste warten darauf, dass es los geht. Foto: Jürgen Garlichs

 

Das Filum – Ensemble mit der Truckoper auf dem Hof vom Hölderlin Eins

Runter vom Podium – rein ins Leben: mit „La Serva Padrona – Die TRUCKOPER“ treiben die Musiker:innen von Ensemble Filum ihr künstlerisches Credo auf die Spitze!
Ein umgebauter LKW wird zur fahrenden Opernbühne. Der Operntruck lenkt die professionelle Musiktheaterproduktion von Pergolesis „La Serva Padrona“ auch abseits der großen Kulturmetropolrouten und holt das Publikum da ab, wo ihr Leben spielt: Auf Marktplätzen, Stadtteilzentren, Sportanlagen, Kirchhöfen oder Dorfplätzen und nun auch im Hof vom HÖLDERLIN EINS!

Hölderlin Eins – Konzert_Truckoper-LA-SERVA-PADRONA im Mai 2023 (Foto: Manfred Paul)

Als Stück hatten die 8 Musiker:innen des hannoverschen Ensemble Giovanni
Battista Pergolesi’s Opernintermezzo La Serva Padrona im Gepäck: Eine ca.
45minütige musikalische Kommödie über ein ungleiches Paar, das mit
überkommenen Rollenklischees aufräumt – mal mehr, mal weniger freiwillig…

Die Musikerinnen & Musiker der TRUCKOPER (Foto: Manfred Paul)

Als Neuauflage barocker Theatertruppenwurde die Truckoper selbst zur Story. Die Handlung: Uberto, Ikone in der Midlifecrisis, engagiert die aufstrebende Serpina.  Als gut eingespieltes Team reisen sie mit Ubertos Theatertruck und dem loyalen Ensemble durch die Lande – bis es reicht!  Serpina hat genug von den Launen ihres Chefs und fordert ihren Platz auf der Bühne! Klar, dass Uberto das nicht mitspielen will. In der deutschen Textfassung verweben der Dramaturg Karsten Barthold und Regisseurin Claudia Isabel Martin Pergolesis berühmtes Streit- Intermezzo der listigen Dienerin und des bürgerlichen Sonderlings in einen urbanen Mythos der Musikgeschichte.

Lana Sophie Westendorf als Serpina (rechts) und Roman Tsotsalas als Umberto (links) haben das Publikum restlos begeistert. (Foto: Manfred Paul)

Erste – Hilfe Kurs für Projektleiter und Mitglieder im Bürgerverein Kleefeld

Seit dem 01.09.20218 ist der Bürgerverein Kleefeld e.V. (BVK) Träger des HÖLDERLIN EINS, dem Kulturhaus in Kleefeld. Seitdem haben mehrere Tauend Menschen das Haus besucht, ohne dass es besondere Vorkommisse wie Unfälle oder Personenschäden gegeben hätte. Um dennoch für einen solchen Fall vorbereitet zu sein, hat der Vorstand vom BVK allen Projektleitenden und Mitgliedern im Verein  einen 1. Hilfe Kurs angeboten.

 

Daür konnte der ASB (Arbeiter – Samariter – Bund) gewonnen werden. Dieser hat uns mit Marcus Duhr einen ebenso kenntnisreichen und wie sympathischen Lehrgangsleiter gesendet. Für die 10 Teilnnehmenden vom BVK ist die Zeit dank Markus wie im Fluge vergangen!

Gegenseitig haben wir uns in die stabile Seitenlage gebracht und Verbände angelegt. Die Wiederbelebung wurde mit „Little Anne“, einer Puppe geübt. Sicher auch besser so, da uns so doch Einiges an Pein erspart worden ist.

    
Nicht zu zu vergessen: Köstliche Verpflegung gab es von unserem Mitglied Hasan Pinar aus seinem Bistro Pinaria 08. Allein dafür hatte sich das Kommen gelohnt.

 

 

 

 

Shahang – das Weltmusikduo

Das Jahr 2023 startete im Hölderlin Eins vielfältig musikalisch mit dem Weltmusiktrio und Multi-Instrumentalisten Musikerpaars Charlotte und Kaveh Madadi ( Frankreich/Iran ). 

Auf drei Ebenen der Bühne, einem großen Repertoire an Musikstilen, spannenden Geschichten zu den einzelnen Liedern und verschiedenen Musikinstrumenten wurde der Auftritt zu einer spannenden Erfahrung von Altbekannten und neuen kulturellen Erlebnissen.

Zu den gespielten Musikinstrumenten  von Charlotte und Kaveh Madadi gehörten: Gesang, Klavier, Dilruba, Gheychak (Charlotte Madadi) und 
Gesang, Schlagzeug, Congas, Tablas, indisches Harmonium (Kaveh Madadi).

Der Auftritt reichte von indischen und persischen Musik hin zu den Instrumenten des europäischen Mittelalters über moderne Rhythmen, wie Tango und Hip Hop und Klänge der Afro, Jazz und Pop Musik.

Ein kleiner Eindruck bieten folgenden Videos des Auftritts:

https://www.youtube.com/watch?v=WRaLHYthSro

https://www.youtube.com/watch?v=XGPB5m66Hhg

https://www.youtube.com/watch?v=5rST3RYl07g

Ein Licht, so grau in grün – Liedprogramm mit Vertonungen von Gedichten Richard Dehmels

  „Ein Licht, so grau in grün“

Ein Liedprogramm mit Vertonungen von Gedichten Richard Dehmels

Eine Einordnung Richard Dehmels und eine Reflexion der Veranstaltung von Hartmut Hecker

Die Jahrhundertwende 1900: eine Zeit des Umbruchs. Alte Ordnungen beginnen, sich aufzulösen. In der Zeit der Übergänge brechen sie sich wie die Lichter in einem Prisma und leuchten in alten und neuen, noch unbekannten Farben. Neue Ordnungen werden gesucht in der Literatur, der Malerei, in der Musik. Weit und überall werden sie erprobt, noch immer aus den alten Formen heraus, aber in wilden Brüchen und in noch unerfahrenen, erschreckenden oder sich verlierenden Wendungen.

Ein Skandal wie die Auffürung des „Sacre du printemps“ von Igor Strawinsky wird ein bekannter Höhepunkt dieser Entwicklung. In der Malerei wagen Paul Klee und andere den Weg zu abstrakten Elementen in ihren Werken. In der Literatur wendet sich Rainer Maria Rilke in seinen „Duineser Elegien“ den tiefsten Elementen seines eigenen Erfahrens zu („Ein jeder Engel ist schrecklich“).

Und Arnold Schönberg: er vertonte Texte von Richard Dehmel, am bekanntesten: „Verklärte Nacht“, ein Streichsextett, in seiner Anlage aus der Tradition heraus komponiert, aber mit allen Elementen der Entfremdung und mit den elementar eindrucksvollen Brüchen, die eine gewaltige Verwandlung und Erhöhung traditioneller Ausdrucksformen ermöglichen.

Dem Dichter Richard Dehmel ist auch ein Großteil der Lieder gewidmet, die der Pianist Jens Hamer und die Sopranistin Constanze Hose in einer Matinee im großen Saal des Hölderlin Eins aufführen.  

Bei der Durchsicht des Programms fällt auf, dass nur wenige der ausgewählten Komponisten und Textdichter zu den weithin bekannten gehören. Dies ist gewollt und erweist sich als ein genialer Schlüssel zur Beleuchtung der Aufbruchszenerie in der Jahrhundertwende. Alle Künste sind miteinander verwoben, wie auch die Künstler untereinander.

Stellvertretend dafür das Beispiel Alma Mahler, Frau von Gustav Mahler. Sie war in Freundschaft verbunden mit bedeutsamen Musikern ihrer Zeit (z.B. Richard Strauss, Igor Strawinsky, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Alexander von Zemlinsky), mit Künstlern (Gustav Klimt, Oskar Kokoschkar) und Literaten (Gerhard Hauptmann, Thomas Mann, Franz Werfel, den sie 1929 in dritter Ehe heiratete).

Wie treffend, dass Alma Mahler weit oben im Programm mit gerade dem zentralen Text der Matinee (Richard Dehmel: „Die stille Stadt“) als Komponistin vorgestellt wird (sie musste ihr Komponieren aufgeben, um Gustav Mahler zu heiraten).

Wie treffend auch, dass mit Richard Strauss und insbesondere mit Franz Schreker und Alexander von Zemlinsky weitere ihrer Freunde als die zentralen Komponisten des Programms gewählt wurden. Diese beiden, sowohl in Klavierfantasien als auch in Liedvertonungen, lassen alle Impulse dieser Aufbruchzeit, die sich als Musik ereignen, lebendig werden.

Und Richard Dehmel?

Heute fast vergessen. Er erregte Aufsehen damals, mit seinen Gedichten, die alte Konventionen sprengten. „Die stille Stadt“ aber ist eine Lyrik, in der aus der deprimierendsten Düsternis heraus „ein Lichtlein“ beschworen wird „aus Kindermund“.

Sopranistin Constanze Hose
Pianist Jens Hamer

 

 

 

 

 

 

 

 

Drei Vertonungen dieses Gedichts stellen die beiden Künstler des Matinees, Jens Hamer und Constanze Hose, vor: von Alma Mahler, Kurt Weill und von Jean Sibelius. Ein Einblick sondergleichen in verschiedene Lied-Interpretationen desselben Textes. 

Und sie stellen noch viel mehr vor: Sie geben Einführungen und Erläuterungen, verweisen vor der jeweiligen Aufführung einzelner Kompositionen auf Charakteristika der Kompositionsweise und auf ihre Zusammenhänge mit den literarischen Vorlagen.

Auch hier also ein Aufbruch: von der rituellen Aufführungspraxis hin zu einem nähebringenden Wort- und Musikdialog mit den Zuhörern.

Ja und wie war die Aufführung?

Richtig gut, begeisternd! Einfühlsam und ausdrucksstark der Klavierbegleiter. Und mit sicherer Klarheit und mit betörendem Ton in allen Lagen die Sopranistin.

Ein grandioses Ereignis der Liedkunst.

 

(Hartmut Hecker)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wortwerkstatt – Poetry Slam am 23.09.2022

Am 23.09.2022 übernahm Jörg Smotlacha erstmalig in Vertretung für Wortwerkstatt-Urgesteins Klaus Urban die Moderation der Wortwerkstatt. Mit selbstgeschriebenen Texten gingen Eberhard Kleinschmidt (Braunschweig), Kira Sonnemann (Hannover), Sebastian Butte (Bremen), Laura Klegräfe (Hildesheim) und Marcoo Valentinoo (Mannheim) in den Wettstreit. Den Wortwerkstatt-Hammer gewann Sebastian Butte.