Am 23.09.2022 übernahm Jörg Smotlacha erstmalig in Vertretung für Wortwerkstatt-Urgesteins Klaus Urban die Moderation der Wortwerkstatt. Mit selbstgeschriebenen Texten gingen Eberhard Kleinschmidt (Braunschweig), Kira Sonnemann (Hannover), Sebastian Butte (Bremen), Laura Klegräfe (Hildesheim) und Marcoo Valentinoo (Mannheim) in den Wettstreit. Den Wortwerkstatt-Hammer gewann Sebastian Butte.
EINS für Musik vom 02. – 04. September 2022
Ein Highlight in diesem Jahr war das „EINS für Musik“ – Musikwochenende. An drei Abenden traten bei wunderbaren Wetter zwei unterschiedliche Bands und eine Singersongwriterin aus Hannover auf. Mit rund 300 Besuchern und Besucherinnen war das Musikfestival ein voller Erfolg und wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.
Wir danken allen Helfern und Helferinnen, die uns bei diesem Konzertwochenende unterstützt haben! Ein großer Dank geht an Die Ehrenamtlichen im Bierwagen.
Ein Licht, so grau in grün – Liedprogramm mit Vertonungen von Gedichten Richard Dehmels
„Ein Licht, so grau in grün“
Ein Liedprogramm mit Vertonungen von Gedichten Richard Dehmels
Eine Einordnung Richard Dehmels und eine Reflexion der Veranstaltung von Hartmut Hecker
Die Jahrhundertwende 1900: eine Zeit des Umbruchs. Alte Ordnungen beginnen, sich aufzulösen. In der Zeit der Übergänge brechen sie sich wie die Lichter in einem Prisma und leuchten in alten und neuen, noch unbekannten Farben. Neue Ordnungen werden gesucht in der Literatur, der Malerei, in der Musik. Weit und überall werden sie erprobt, noch immer aus den alten Formen heraus, aber in wilden Brüchen und in noch unerfahrenen, erschreckenden oder sich verlierenden Wendungen.
Ein Skandal wie die Auffürung des „Sacre du printemps“ von Igor Strawinsky wird ein bekannter Höhepunkt dieser Entwicklung. In der Malerei wagen Paul Klee und andere den Weg zu abstrakten Elementen in ihren Werken. In der Literatur wendet sich Rainer Maria Rilke in seinen „Duineser Elegien“ den tiefsten Elementen seines eigenen Erfahrens zu („Ein jeder Engel ist schrecklich“).
Und Arnold Schönberg: er vertonte Texte von Richard Dehmel, am bekanntesten: „Verklärte Nacht“, ein Streichsextett, in seiner Anlage aus der Tradition heraus komponiert, aber mit allen Elementen der Entfremdung und mit den elementar eindrucksvollen Brüchen, die eine gewaltige Verwandlung und Erhöhung traditioneller Ausdrucksformen ermöglichen.
Dem Dichter Richard Dehmel ist auch ein Großteil der Lieder gewidmet, die der Pianist Jens Hamer und die Sopranistin Constanze Hose in einer Matinee im großen Saal des Hölderlin Eins aufführen.
Bei der Durchsicht des Programms fällt auf, dass nur wenige der ausgewählten Komponisten und Textdichter zu den weithin bekannten gehören. Dies ist gewollt und erweist sich als ein genialer Schlüssel zur Beleuchtung der Aufbruchszenerie in der Jahrhundertwende. Alle Künste sind miteinander verwoben, wie auch die Künstler untereinander.
Stellvertretend dafür das Beispiel Alma Mahler, Frau von Gustav Mahler. Sie war in Freundschaft verbunden mit bedeutsamen Musikern ihrer Zeit (z.B. Richard Strauss, Igor Strawinsky, Arnold Schönberg, Franz Schreker, Alexander von Zemlinsky), mit Künstlern (Gustav Klimt, Oskar Kokoschkar) und Literaten (Gerhard Hauptmann, Thomas Mann, Franz Werfel, den sie 1929 in dritter Ehe heiratete).
Wie treffend, dass Alma Mahler weit oben im Programm mit gerade dem zentralen Text der Matinee (Richard Dehmel: „Die stille Stadt“) als Komponistin vorgestellt wird (sie musste ihr Komponieren aufgeben, um Gustav Mahler zu heiraten).
Wie treffend auch, dass mit Richard Strauss und insbesondere mit Franz Schreker und Alexander von Zemlinsky weitere ihrer Freunde als die zentralen Komponisten des Programms gewählt wurden. Diese beiden, sowohl in Klavierfantasien als auch in Liedvertonungen, lassen alle Impulse dieser Aufbruchzeit, die sich als Musik ereignen, lebendig werden.
Und Richard Dehmel?
Heute fast vergessen. Er erregte Aufsehen damals, mit seinen Gedichten, die alte Konventionen sprengten. „Die stille Stadt“ aber ist eine Lyrik, in der aus der deprimierendsten Düsternis heraus „ein Lichtlein“ beschworen wird „aus Kindermund“.
Drei Vertonungen dieses Gedichts stellen die beiden Künstler des Matinees, Jens Hamer und Constanze Hose, vor: von Alma Mahler, Kurt Weill und von Jean Sibelius. Ein Einblick sondergleichen in verschiedene Lied-Interpretationen desselben Textes.
Und sie stellen noch viel mehr vor: Sie geben Einführungen und Erläuterungen, verweisen vor der jeweiligen Aufführung einzelner Kompositionen auf Charakteristika der Kompositionsweise und auf ihre Zusammenhänge mit den literarischen Vorlagen.
Auch hier also ein Aufbruch: von der rituellen Aufführungspraxis hin zu einem nähebringenden Wort- und Musikdialog mit den Zuhörern.
Ja und wie war die Aufführung?
Richtig gut, begeisternd! Einfühlsam und ausdrucksstark der Klavierbegleiter. Und mit sicherer Klarheit und mit betörendem Ton in allen Lagen die Sopranistin.
Ein grandioses Ereignis der Liedkunst.
(Hartmut Hecker)
Gabor Vosteen, der Flötemann
Kurt 2022 – Autorenlesung des hannoverschen Literaturpreises
Poetry Slam – auch ohne Wilhelm Busch
Endlich wieder ein Poetry Slam im Hölderlin Eins – ursprünglich zu Ehren des 190. Geburtstags von Wilhelm Busch geplant. Da alle Busch – kundigen Poetinnen & Poeten erkrankt waren, sind, gab es „nur“ einen normalen Poetry Slam.
Egal, das Publikum hatte trotzdem Spaß. Am Ende konnte Erik Leichter (obere Bildreihe links) mit nur einem Punkt Vorsprung den silbernen Wordwerkstatt – Hammer als Gewinner mit nach Hause nehmen. Den 2. Platz erreichte Pauline Prigge.

Ein Lied für Kleefeld
Das Kulturhaus lebt ja eigentlich von Begegnungen. Doch diese waren auch in diesem Jahr noch immer stark eingeschränkt, so dass wir eine Idee abseits der Kulturbühne für die eigenen 4 Wände ausgeschrieben hatten. Ein Lied für Kleefeld rief auf, kreativ und musikalisch zu werden, um dem ewigen Corona-Sofa-Blues zu entkommen.
10 unterschiedliche Musikbeiträge wurden eingereicht. Die Jury hatte die Qual der Wahl und hat 3 Lieblingssongs gekürt.
Am 9. Oktober 2021 wurden auf unserer Kulturbühne die Mitwirkenden mit ihren Songs live vorgestellt.
1. Platz: Ich fühl mich wohl – Monomaster
2. Platz: Im Kleefelder Bad – Volkmann, Mischke & AstRein
3. Platz: Liebeslied an Kleefeld – Manuel Kiper
Die CD ist im Kulturhaus erhältlich – solange Vorrat reicht.
Besichtigungen der Windmühle starten wieder
Nach langer Zeit hat am 09.04.2022 bei typischem Aprilwetter wieder eine Besichtigung der Bockwindmühle im Hermann Löns – Park stattgefunden.

Three for Silver
Nachdem der Konzerttermin bedingt durch die Corona – Entwicklung über mehrere Jahre durch den Kalender gewandert ist, konnte das Konzert nun am 29. März 2022 endlich stattfinden.
Das Trio um den Sänger und Bassisten Lucas Warford konnte erneut restlios begeistern. Wir hoffen auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr!
Lucas Warford, Bass + Gesang
Willo Sertain – Accordeon + Gesang
Corwin Zekley – Violine+ Gesang
Fotos: Frank Herrmann
A Cappella – Doppelkonzert: THE FAIRYTALES dann doch allein unterwegs
Auch vor Musikschaffenden macht Corona keinen Halt. Und so wurde aus dem angekündigten Doppelkonzert mit dem Damen – Quartett NOW OR NELLIE und den vier Herren von THE FAIRYTALES ein Soloauftritt des Männer – Quartetts, da die Damenriege vom Virus geschwächt wurde.
Dennoch hatte das Publikum einen unterhaltsamen Abend. Die vier Herren haben nicht nur Freude und Spaß am Gesang. Sie sind echte Entertainer, die auch zwischen den Stücken mit launigen Ansagen, überraschenden Verkleidungen und schrägen Witzen bestens unterhalten. Die lange Bühnenabstinenz war dem Quartett nicht anzumerken. Alle Töne saßen, das Repertoire (überwiegend aus den 50 / 60er Jahren) wurde sicher und mit großer Leichtigkeit vorgetragen. Perfekt, aber locker!
Gute Nachricht für die die Freundinnen & Freunde von NOW OR NELLIE: Das Doppelkonzert findet nun am 03.05.2022 statt. Dann sind alle Damen wieder fit und wir dürfen auch wieder mehr als 36 Gäste in unseren Saal lassen!
Fotos: Wolfgang Kartscher